Dienstag, 29. August 2017

Rezension zu "Wolf Road" von Beth Lewis


Preis: € 22,00
Einband: Hardcover
Seitenzahl: 384 Seiten
Verlag: Arctis Verlag
Weiter Informationen / Bildquelle: Verlagsinformation/Bildquelle












5 Sterne

Inhalt

In einer verwüsteten Welt hat Elka beinahe alles, was man zum Überleben braucht, von einem Mann gelernt, den sie nur Trapper nennt. Ein einsamer Jäger, der sie bei sich aufgenommen hat, als Elka noch ein Kind war. Jahrelang hat er vor ihr verbergen können, dass er ein Killer ist und wie sein tatsächlicher Name lautet: Kreagar Hallet. Und jetzt, da Elka erwachsen ist und die Wahrheit kennt, könnte sie sein nächstes Opfer sein. Sie flieht nach Norden, um ihre richtigen Eltern zu finden. Aber an ihre Fersen heften sich Hallet und die Gesetzeshüterin Lyon, die noch eine persönliche Rechnung offen hat. Es kommt zu einer Verfolgungsjagd

Eindruck

Der Mensch ist des Menschen schlimmster Feind !

Als erstes vorweg geschickt, es handelt sich um keinen reinen Thriller mit mega Spannungsfaktor, sondern ist eine Mischung aus Thriller, Dystopie und Drama um ein gesellschaftliches Tabuthema, dass bei weitem nicht für die Nerven von Jedermann geeignet ist. Wer einen nervösen und sensiblen Magen hat, sollte die Finger von "Wolf Road" lassen und sich nicht komplett an den Klappentext hängen.

Die Idee und Umsetzung der Geschichte hat mich fasziniert. Bis zum Schluss ist nicht klar, wo die Reise eigentlich hingeht. Gar nicht aufgeklärt wird, um was für eine "Apokalypse" es sich handelt und wann sie sich eigentlich ereignet hat. Es könnte jederzeit zwischen Ende 1800 und jetzt stattgefunden haben oder sich in der Zukunft ereignen, klar ist nur, dass es sich um einen Bombenangriff gehandelt hat, beim dem chemische Kampfstoffe eingesetzt wurden, die Teile der Natur vergiftet haben. Ebenso ist lange Zeit nicht klar, in welchem Land man sich befindet. Dieses Verwirr- und Ratespiel hat mich persönlich richtig abgeholt, weil ich nicht nur das gesamte Buch über immer wieder am nachdenken war, sondern das Ganze nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen hat.

Das Tabuthema, welches die Autorin aufgegriffen hat, macht deutlich wie die kindliche und jugendliche Psyche verdängt, wie Selbstschutz funktioniert um in Stadien der Abhängikeit von Erwachsenen keinen sichtbaren Schaden zu nehmen. Die Dynamik die sich im Laufe des Erwachsen werdens zwischen der Protagonistin und ihrem Ziehvater entwickelt ist höchst interessant. Allerdings muss man sich auf die Erzählweise aus der Egoperspektive einlassen können um den Bezug zu finden. Wenn man sich in die Protagonistin hinein finden konnte, hat man eine intensive, sehr interessante psychologische Studie bekommen. Die handelnden Personen allgemein konnten mich für sich einnehmen. 

Fazit

Ein weiteres faszinierendes Buch aus dem Arctis Verlag, was mich begeistert und schockiert, angezogen und abgeschreckt hat. Ich kann es an alle weiterempfehlen, die sich nicht scheuen, sich mit Tabuthemen auseinander zu setzen. Mich hat es zum nachdenken angeregt und wird mich lange Zeit nicht loslassen und mit Sicherheit nicht nur einmal gelesen im Schrank versauern und schon gar nicht wieder das Haus verlassen.

3 Kommentare:

  1. Hallo Silke

    Deine Besprechung klingt richtig interessant. Die Geschichte scheint einen nicht vollzuballern;vielmehr das Kopfkino zu aktivieren. Man kennt den Handlungsort- und Jahreszahl nicht. Ich werde das Buch im Hinterkopf behalten.

    Liebe Grüße,Gisela

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    1. Hallo Gisela,

      solltest Du tun, es lohnt sich wirklich, wenn man sich auf Tabuthemen einlassen kann. Den Handlungsort erfährt man sehr spät anhand einer Bemerkung, die Zeit bleibt offen. Es lohnt sich.

      LG Silke

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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